Die meisten Songs von Heute bestehen aus denselben Bausteinen[1]. Sie besitzen immer eine Strophe und einen Refrain. Viele verfügen zusätzlich über eine Bridge, einige auch über einen Pre Chorus, ein Intro und ein Outro. Die jeweiligen Bestandteile haben verschiedene Namen, bedeuten jedoch dasselbe. Hier eine kurze Übersicht der unterschiedlichen Begriffe:
- Strophe/Vers
- Refrain/Chorus
- Pre Chorus
- Bridge/Middle Eight/C-Teil
- Intro
- Outro
[1] Quelle für gesamtes Kapitel, wenn nicht anders angegeben: Jeske, Edith/Reiz, Tobias: Handbuch für Songtexter, dritte Auflage, Berlin c. 2011/2019, aus dem Kapitel: Die Bauteile und ihr Zusammenspiel, S. 89-93.
Sowie: Klangkost.net (Hg): Songtexte schreiben: Wie Du bessere Songtexte schreibst. In: http://www.klangkost.net/songtexte-schreiben-wie-man-bessere-songtexte-schreibt/, gesehen am 14.12.2019.
Strohpe
In der Strophe findet die Handlung statt und wird in Folgenden voran gebracht. Sie erschafft die Bilder und Emotionen, die der Refrain auf den Punkt bringt oder zu denen er Stellung nimmt.
Oft bleibt der Aufbau der 2. und 3. Strophe wie der, der 1. Strophe. Sprich die Melodie, der Rhythmus und die Akkordfolge bleiben gleich, sowie meistens auch die Metrik[1]. Manchmal gibt es Variationen, die Abweichungen sind jedoch meistens nur gering. Der Text der Strophen ändert sich hingegen häufig.
[1] Kurz gesagt bezeichnet die Metrik den Rhythmus in der Melodieführung des Textes, sowie die Betonungen der Silben.
Refrain/Chorus:
Der Refrain wiederholt sich immer wieder. Dabei bleiben die Melodie und der Text im Normalfall gleich. Er vermittelt die Kernaussage, die mit jeder Strophe überein stimmen sollte. Das kann eine Stellungnahme, eine Erkenntnis, ein Gefühl oder ähnliches sein. Er sollte textlich gesehen der aussagekräftigste Abschnitt eines Songs sein. Deshalb sollte er sich auch musikalisch von der Strophe und dem Pre Chorus hervorheben, sei es durch die Melodie, den Rhythmus, die Akkorde oder alles zusammen.
Hook/Hookline:
Ein Song verfügt meistens über eine Hookline (kurz: Hook), die aus einem oder mehreren Wörtern bestehen kann und sich, wenn beliebt, auch wiederholen kann[1]. Sie steht meistens am Anfang oder am Ende des Refrains. Sehr oft ist sie das Erkennungsmerkmal des Songs, das dem Zuhörer noch im Nachhinein im Ohr bleibt – Die Hoolkline ist also die wichtigste und stärkste Zeile im Song und sollte der Kernaussage am nächsten kommen.
[1] Quelle für gesamtes Kapitel: Jeske, Edith/Reiz, Tobias: Handbuch für Songtexter, dritte Auflage, Berlin c. 2011/2019, aus dem Kapitel: Die Bauteile und ihr Zusammenspiel, S. 89-93.
Sowie: Klangkost.net (Hg): Songtexte schreiben: Wie Du bessere Songtexte schreibst. In: http://www.klangkost.net/songtexte-schreiben-wie-man-bessere-songtexte-schreibt/, gesehen am 14.12.2019.
Pre Chorus:
Der Unterschied zur Brigde ist oft nicht ganz eindeutig. Zum Teil ist damit das gleiche gemeint. Man kann jedoch sagen, dass der Pre Chorus eine Art Brigde ist, die jeden Refrain einleitet, während die Brigde nur einmal vorkommt und zwar meistens vor dem letzten Refrain. Der Pre Chorus schafft eine Überleitung von der Strophe zum Refrain. Er steigert die Spannung, die im Refrain ihren Höhepunkt findet oder aufgelöst wird. Manchmal fällt die Spannung darin auch ab, um wieder "Anlauf" zu nehmen.
Brigde:
Die Brigde kommt meistens anstelle einer letzten Strophe zum Einsatz. Inhaltlich kann sie die Kernaussage nochmal aus einer anderen Perspektive beleuchten, eine Vision aufzeigen, dem Lied einen (neuen) Sinn verleihen oder die Kernaussage aus einer weiteren Perspektive bestärken. Musikalisch gesehen unterscheidet sie sich stark von den restlichen Abschnitten des Songs. Oft ist sie an den Änderungen in der Rhythmik, der Akkordfolge wie auch in der Metrik[1] und Melodie des Textes zu erkennen. Meistens steigert sie die Spannung nochmal. Sie kann aber je nachdem erst mal Abfallen, um wie beim Pre Chorus neuen "Anlauf" zu nehmen.
[1] Kurz gesagt bezeichnet die Metrik den Rhythmus in der Melodieführung des Textes, sowie die Betonungen der Silben
Intro/Outro:
Sie leiten ein Lied ein, bzw. aus. Mittlerweile tauchen sie oft nur noch instrumental auf, besonders in Genren wie Rock und Pop. Im Rap gibt es am ehesten noch gesprochene Intros.
Beispiel: Zeit hinterher
Intro
Dm x2|
Strophe
Dm Bb Gm Gm
jeden Tag eins nach dem andern kein Ende in Sicht
Dm Bb Gm Gm
alles ist so spannend aufhören will ich nichts
Dm Bb Gm Gm
denk eher dran mehr anzufang’n doch es hat keinen Sinn
Dm Bb Gm Gm
weil Tag für Tag die Zeit wie Sand durch die Hände verrinnt
Zwischenspiel
Dm, Dm, Bb, Gm Dm, Dm, Bb, C | x2
Pre Refrain (half-time)
Bb Gm
so viele Dinge die mich interessieren
Dm C
so viele Hobbies die mich motiviern
Bb Gm
meine Zeit reicht nicht aus nicht für alles
Dm C
doch ich denk immer wieder ach ich pack es und so
Refrain
Bb Dm C C
renn ich meiner Zeit hinterher
Bb Dm C C
und doch gibt es nichts, dass ich so sehr begehr
Bb Dm C stop!
wie einfach mal ne Pause
Bb Dm C C
wie einfach n Tag zuhause
- Fade out (half-time) -
Bb Gm
einfach mal nichts tun durchatmen
Dm C
keine Verpflichtung Zeit haben
Überleitung
Dm |x2
Strophe
Dm Bb Gm Gm
die ganze Woche hab ich Zeug gemacht Liste abgehakt
Dm Bb Gm Gm
doch es gibt noch ne zweite hab nicht alles geschafft
Dm Bb Gm Gm
heute wollt ich mich ausruhen doch mein Kopf sagt: Halt dich r an!
Dm Bb Gm Gm
es stimmt, ich seh’s ja es sammelt sich nur noch mehr an
Zwischenspiel
Dm, Dm, Bb, Gm…
Pre Refrain (half-time)
Bb Gm
so viele Dinge die mich interessieren…
Refrain
Bb Dm C C
renn ich meiner Zeit hinterher
-Überleitung mit Schlagzeug Solo-
Outro
Bb Dm C C
jeden Tag eins nach dem andern
Bb Dm C C
kein Ende in Sicht
Bb Dm C C
alles ist so spannend
Bb Dm C C
aufhören will ich nichts
Bb Dm C C
denke eher daran mehr anzufang’n
Bb Dm C C
doch es hat keinen Sinn
Bb Dm C C
weil Tag für Tag meine Zeit wie Sand
Bb Dm C C
durch die Hände verinnt
- Fade out (half-time) -
Bb Gm
einfach mal nichts tun durchatmen
Dm C
keine Verpflichtung Zeit haben
Bb Gm
einfach mal nichts tun durchatmen
Dm C
keine Verpflichtung Zeit haben
Komponiert von Till Böhnke, 15.01.2020 Rheinstetten. Text zum Teil mit Holger Böhnke überarbeitet.